Unterschied zwischen Mineralöl und Synthetiköl
Um effizient zu schmieren und die Reibung zu reduzieren, sind Öle zweifelsohne unverzichtbar. Doch, ob es nun das preiswerte Mineralöl oder das aufwendig hergestellte Synthetiköl sein soll – daran scheiden sich die Geister. Schmierstoff-Zentrale zeigt Ihnen die genauen Unterschiede zwischen Mineralöl und Synthetiköl.
Unterschiede in der Herstellung
Der größte Unterschied zwischen Mineralöl und Synthetiköl liegt in der Verarbeitung des Erdöls. Während Mineralöl (Kraftstoffe und Schmierstoffe) aus Erdöl durch Destillation und Raffination gewonnen wird, ist die Herstellung von synthetischem Öl durch weiterführende Veredlungsmaßnahmen wesentlich umfangreicher.
Synthetische Öle werden hergestellt, um eine bessere Schmierleistung gegenüber den Mineralöldestillaten zu erreichen.
Dabei werden die Kohlenwasserstoffketten, welche für die vorgesehene Anwendung nicht benötigt werden, in einem aufwendigen Prozess umgewandelt. Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe (Fischer-Tropsch-Synthese). Weitere Bestandteile werden aus kleineren Molekülen hergestellt. Die kleineren Moleküle werden polymerisiert. Zum Beispiel Polyalphaolefine (PAO). Das erste vollsynthetische Motorenöl (PAO) wurde in den 1970 Jahren von MOBIL hergestellt, Mobil 1 5W-20 Formula.
Der entscheidende Vorteil ist, dass sich Synthetiköl wesentlich besser mit Additiven (Ölzusätzen) kombinieren lässt. Additive sind verantwortlich für die Qualität des Motorenöls und verbessern die physikalische Wirkung des Schmierstoffes. Dabei handelt es sich insbesondere um spezielle Kohlenwasserstoffverbindungen, die den Schmierfilm bei niedrigen Temperaturen noch fließfähig halten und bei hohen Temperaturen nicht abreißen lassen. Die komplexe Herstellung hinterlässt natürlich auch Spuren bei der Preisgestaltung. So ist das relativ einfach gewonnene Mineralöl wesentlich günstiger als das aufwendig hergestellte Synthetiköl.
Unterschiede in den Eigenschaften
Mineralöle sind zwar wesentlich preiswerter, jedoch überzeugen synthetische Öle vor allem durch die verbesserten Eigenschaften. So haben Synthetiköle auch bei niedrigeren Temperaturen im Winter ein besseres Fließverhalten. Beim Kaltstart wird der Motor beispielsweise schneller mit Öl versorgt. Das vollsynthetische Öl gelangt somit eher an die zu schmierenden Stellen und belastet den Motor weniger als ein herkömmliches Mineralöl.
Des Weiteren ist das Synthetiköl temperaturstabiler. Bei hohen Temperaturen (Hohe Drehzahl, Volllast) wird der Schmierfilm nicht zu dünnflüssig und reißt nicht ab. Ohne einen stabilen Schmierfilm können die sich bewegenden Teile im Motor direkten Kontakt bekommen und durch die dabei auftretende Reibung schnell stärker erhitzen und somit verschleißen. Bei niedrigeren Temperaturen ist die „innere Reibung“ des synthetischen Öls geringer. Es wird weniger Energie benötigt, diesen „Widerstand“ zu überwinden, der Kraftstoffverbrauch kann bis zu 5 % gegenüber einem mineralisch hergestellten Motorenöl SAE 15W-40 sinken.
Durch die höhere Stabilität des synthetisch hergestellten Produktes ist es auch möglich, die Ölwechselfristen zu verlängern und die Standzeiten der Aggregate zu erhöhen. Dies wird durch die Motorenhersteller in den Betriebsanleitungen genehmigt, wenn die höchste der aufgelisteten Qualität des Motorenöles genutzt wird. Wenn der Motorenhersteller nur eine Ölwechselfrist angibt, ist diese unabhängig von der genutzten Ölqualität anzuwenden. Die Ölwechselintervalle der Hersteller sind zwingend einzuhalten.
Die Entscheidung über die Art des Motorenöls liegt natürlich ganz bei Ihnen. Es empfiehlt sich aber, das synthetische Öl auszuprobieren und genau auf den Spritverbrauch sowie die verbesserten Eigenschaften (Temperaturstabilität, Schmierfähigkeit) zu achten. Wenn Ihnen diese mehr am Herzen liegen als der geringere Preis für Mineralöle, dann sollten Sie definitiv auf synthetische Motorenöle zurückgreifen.
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