Ölbindemittel – Funktionen und Einsatz

Ölbindemittel

Ölbindemittel, auch als Ölbinder bekannt, werden eingesetzt, um ausgelaufenes Öl bzw. mineralölhaltige Produkte aufzunehmen. Immer dann, wenn Öl ausläuft, ist eine besondere Vorsicht geboten, da es zu den umweltgefährdenden Stoffen gehört. Eine Faustformel hierfür ist: ein Liter Öl kann bis zu 10.000 Liter Grundwasser verunreinigen. Dementsprechend gilt es, den Eintritt von Öl in das Grundwasser unbedingt zu verhindern. Ein weiterer Aspekt bei der Anwendung von Ölbindemitteln ist der Arbeitsschutz in den Unternehmen. Ölbindemittel gehören also zu einer guten Gefahrenprävention. Sie stehen in verschiedenen Arten zur Verfügung und können für unterschiedliche Bereiche eingesetzt werden.

Einsatz von Ölbindemitteln

Nach Schadensfällen oder Havarien gehört der Einsatz von Ölbindern zur Gefahrenabwehr dazu. Sie absorbieren umwelt- und gesundheitsgefährdende Flüssigkeiten, müssen ordnungsgemäß angewendet und entsorgt werden.

Gerade nach Verkehrsunfällen oder anderen Pannen im Straßenverkehr kommen Ölbindemittel zum Einsatz. Sie sollen verhindern, dass auslaufendes Öl aus dem Motor oder auch Hydraulikflüssigkeiten in die Umwelt gelangen. Darüber hinaus muss die Fahrbahn gesäubert werden, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen. Dementsprechend arbeiten Feuerwehr, Abschleppdienste oder THW oft mit Ölbindern. Doch auch im industriellen Bereich, im Baugewerbe, in Werkstätten aller Art, an Tankstellen oder in Straßenmeistereien, in Kläranlagen und selbst in der Schifffahrt kommen Ölbindemittel zum Einsatz. Einfach ausgedrückt sollten überall dort, wo ölhaltige Betriebsmittel verwendet werden, auch Ölbindemittel vorgehalten werden.ydraulik

Ölbinder kommen häufig nur im Havariefall zum Einsatz. Sie finden in manchen Bereichen jedoch auch dauerhaft Anwendung, wenn ein Austritt potenziell stattfinden kann. Damit wird nicht nur dem Umweltschutz Rechnung getragen, sondern insbesondere auch dem Arbeitsschutz. Die Rutschgefahr wird gebannt und die Verunreinigung bspw. des Hallenbodens und der Maschinen dadurch verhindert. Da Ölbindemittel kein Wasser aufnehmen können, dienen sie ausschließlich der Entsorgung des Gefahrstoffes.

Eine Besonderheit stellt der Einsatz von Ölbindemitteln bei Gewässern dar. Da Öl eine geringere Dichte als Wasser aufweist und leichter ist, schwimmt es auf der Oberfläche und verbindet sich nicht. Dementsprechend ist es erforderlich, dass die Ölbinder für Gewässer über ähnliche Eigenschaften verfügen, um den Film auf der Oberfläche zu binden beziehungsweise einzudämmen. Hierbei kommen schwimmendes Granulat, Ölschleier, Bindevlies-Matten, Ölskimmer, Ölwürfel oder Ölsperren mit Aufsaugwirkung zum Einsatz.

Arten von Ölbindemittel

Ölbindemittel liegen grundsätzlich in fester oder flüssiger Form vor.

Feste Ölbinder bestehen aus feinem oder körnigem Granulat und werden nach ihrem Basismaterial eingeteilt, dieses kann mineralisch oder pflanzlich sein. Sie saugen Öl und andere Chemikalien auf und binden diese an das Granulat.

Die flüssige Variante kann in umweltfreundliche Ölreinigungsmittel und Ölbekämpfungsmittel unterschieden werden. Umweltfreundliche Ölbindemittel werden auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt, welche zum Teil auch ölfressendes Mikrobenwachstum fördern. So kann beispielsweise von Öl kontaminiertes Erdreich saniert werden. Der Einsatz von flüssigen Ölbekämpfungsmitteln, welche vom Umweltbundesamt als Reinigungsmittel oder Tenside bezeichnet werden, werden nur in definierten und absoluten Notfällen empfohlen sowie unter der Bedingung, dass sie nach dem Einsatz vollständig aufgenommen werden. Sie dürfen nur nach einer entsprechenden Genehmigung durch die örtlichen Umweltbehörden gegen Ölschlieren auf Gewässern eingesetzt werden. Wird die Genehmigung nicht eingeholt, ist die Anwendung der umweltbelastenden Ölbindemittel strafbar.

Eine weitere Einteilung von Ölbindemitteln besteht in der Unterscheidung von absorbierenden und adsorbierenden Ölbindern. Absorbierend bedeutet hierbei aufsaugend, adsorbierend dagegen anlagernd. Teilweise treten beide gleichzeitig und in verschiedener Ausprägung auf, wobei das Öl entsprechend unterschiedlich festgehalten wird. Adsorbierende Ölbindemittel sind primär sogenannte elastomere Ölbinder für Straßen und Gewässer. Dabei wirken van der Waals Kräfte (molekulare Kräfte), die die Verunreinigungen wie ein Magnet an den Partikeln anlagern lassen. Absorbierende Ölbindemittel verfügen über saugende Materialien, die Öle oder andere Flüssigkeiten in ihren Poren schwammartig aufnehmen.

Für den industriellen Sektor gibt es noch die Variante als ölaufsaugende Tücher oder Lappen, die sich im Vergleich zum Granulat einfacher entsorgen bzw. wieder entfernen lassen.

Besonderheiten bei der Entsorgung von Ölbindemittel

Bindemittel nehmen durch die Aufnahme die Eigenschaften des Öls/der Flüssigkeiten an. Dementsprechend sollten sie als Sondermüll beziehungsweise gemäß den Vorgaben zur Entsorgung des aufgenommenen Stoffes entsorgt werden. Ebenso ist zu empfehlen, Ölbindemittel sparsam einzusetzen. Es bietet sich an, die gebrauchten Ölbinder in einem separaten und entsprechend gekennzeichneten Gefäß aufzubewahren, bis sie endgültig entsorgt werden. Das lokale Entsorgungsunternehmen berät in der Sache gern und stellt ein Behältnis zur Entsorgung ölhaltiger Betriebsmittel zur Verfügung.

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