Motoröl für Oldtimer – worauf kommt es an?

GetriebeölDie Faszination für Oldtimer ist bis heute ungebrochen. Besitzern solcher Fahrzeuge ist bewusst, wie viel Wartungs- und Pflegeaufwand nötig ist, um einen Oldtimer in einen guten Zustand zu bringen oder diesen so lang wie möglich zu erhalten. Vom Fahrgestell über Motor und Karosse bis hin zu den Polstern ist der Pflegeaufwand enorm. Dabei kommt den richtigen, wirksamen und doch schonenden Pflegemitteln eine ebenso große Bedeutung zu, wie den richtigen Betriebsstoffen – so z.B. dem Motoröl. Welche Risiken mit der Wahl des falschen Motoröls einhergehen und worauf es bei dem Kauf des richtigen Motoröls für Oldtimer ankommt, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Die Besonderheiten von Oldtimern und deren Bedeutung für das Motoröl

Ein Fahrzeug wird in der Regel dann als Oldtimer bezeichnet, wenn es mindestens 30 Jahre alt ist und sich dabei weitestgehend im Originalzustand befindet. Das gilt auch für die über die Jahre verbauten Ersatzteile, bei denen es sich ebenfalls um Originalteile handeln muss. Ein weiteres Kriterium besteht darin, dass das Modell fahrfähig sein muss, das heißt, es darf keine immensen Schäden oder Mängel besitzen. Die genaue Beurteilung erfolgt durch Sachverständige und Gutachter. Neben Oldtimern gibt es auch Youngtimer. Bei diesen handelt es sich um seit der Erstzulassung mindestens 15 bis 20 Jahre alte Kraftfahrzeuge. Überschreiten diese ihr 30. Lebensjahr, können sie als Oldtimer zugelassen werden, sofern sie auch dann noch die entsprechenden Kriterien erfüllen beziehungsweise die Eignungsprüfung bestehen.

Grundsätzlich sollten sich Fahrzeugbesitzer in Bezug auf die Ölwechselintervalle und das zu verwendende Öl stets an die Herstellerangaben halten. Handelt es sich bei einem Oldtimer um ein Vorkriegsauto (gebaut bis 1930), besitzt dieser meist keinen Ölfilter. Das bedeutet, dass das Motoröl ungefiltert durch den Motor gepumpt wird und währenddessen die vorhandenen Ablagerungen oder Metallreste aufnimmt. Während sich die Partikel bei Fahrzeugen mit Ölfilter in diesem absetzen, lagern sie sich bei Oldtimern direkt in der Ölwanne ab. Folglich kommt es zu einem schnelleren Qualitätsverlust des Motoröls. Deshalb wird Besitzern von Oldtimern ohne Filter empfohlen, einen Ölwechsel alle 1.000 bis 5.000 km beziehungsweise alle sechs Monate durchzuführen. Beim zweiten oder dritten Wechsel sollte zudem die Ölwanne demontiert und Ablagerungen in dieser entfernt werden. Die ersten Fahrzeuge, die einen Ölfilter besaßen, kamen in den 50er-Jahren auf den Markt. Diese verfügten über einen Papierfilter. Besitzen Sie einen Oldtimer aus dieser Zeit, sollte ein Ölwechsel ca. einmal im Jahr oder alle 15.000 km erfolgen.

Das geeignete Motoröl für Oldtimer

In häufigen Fällen wird die Frage gestellt, ob moderne Motoröle für Oldtimer geeignet sind. Obwohl sich aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Motorölen diese Frage nicht ohne Weiteres beantworten lässt, sind die meisten Produkte für Oldtimer ungeeignet. Die Verwendung eines falschen Öls kann somit zu schweren Motorschäden führen.

Ein Hauptgrund für dieses Szenario liegt in der Art des Grundöles, in der Viskosität oder in der Verwendung von Additiven. Synthetische Öle sind nicht geeignet, weil sie auch ohne zusätzliche Additive schon ein hohes Reinigungsvermögen haben. Außerdem verändern sie das Quellverhalten von Dichtungsmaterialien im Vergleich zu einfachen mineralischen Produkten. Die Viskosität des verwendeten Motoröls sollte genauer betrachtet werden. Viele ältere Fahrzeuge werden mit einem sogenannten Einbereichsmotorenöl betrieben und wurden früher für den Winterbetrieb entsprechend „umgeölt“. Hier sollte im Zweifelsfall ein Fachmann zurate gezogen werden, ob das Fahrzeug ein sogenanntes Mehrbereichsöl verträgt. Nicht zuletzt spielt die Additivierung des Motoröls eine große Rolle bei der Auswahl. Additive dienen unter anderem dazu, Schmutz- und Ablagerungen im Motor zu lösen. Diese setzen sich dann am Ölfilter ab. Bei Oldtimern ohne Filter können sich die Partikel weder am Filter noch in der Ölwanne absetzen, sondern schweben im Öl. Die Partikel werden also wiederholt durch den Ölkreislauf gepumpt und verursachen einen hohen Verschleiß. Dies kann dazu führen, dass Ölkanäle vollständig verstopfen, es zu einer hohen Ölverschmutzung kommt und somit der Motor so stark beschädigt wird, dass er überholt werden muss. Ein anderer Effekt könnte sein, dass Ablagerungen im Motor, beispielsweise an Lagerschalen, Dichtungen, Ventilen etc. im Laufe der Jahrzehnte auch eine dichtende Wirkung übernommen haben. Moderne Motoröle mit einer gewollt hohen Reinigungsleistung würden durch das Lösen der Ablagerungen zu Undichtigkeiten / Leckagen führen, die dann nur durch sehr hohen Aufwand wieder beseitigt werden können.

Geeignete Motoröle für Oldtimer nach SAE-Klassen

Für Oldtimer, die zwischen den 1930er- und 1950er-Jahren hergestellt wurden, sind Einbereichsöle (SAE 30, SAE 50) geeignet. Baujahre zwischen 1950 und 1970 können meist mit Mehrbereichsölen (SAE 10W-30, SAE 15W-40) befüllt werden, deren Grundviskosität höher ist. Für Oldtimer ab 1970 sind Mehrbereichsöle der Klassen SAE 10w40 und SAE 20w50 geeignet.

Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, unlegierte oder schwach legierte Öle zu nutzen, welche nicht oder nur in geringem Maße mit Additiven versetzt sind, sodass sich die Schmutzpartikel und Ablagerungen in der Ölwanne absetzen können und Undichtigkeiten möglichst vermieden werden.

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