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Motorradöl

Grundsätzlich unterscheiden sich Motor- und Motorradöle kaum voneinander. Beide Sorten sollen dieselbe Funktion erfüllen. Jedoch muss das Motorradöl bestimmten Anforderungen genügen, die nicht an ein normales Motoröl gestellt werden.

Die meisten Zweiradmotoren haben das Getriebe im Motor integriert. Daher gibt es nur einen Ölkreislauf. Die Anforderungen an das Motorradöl sind somit besonders hoch. Beim Motorradöl ist die Scherstabilität sehr wichtig, da die Motoren hohe Kolbengeschwindigkeiten aufweisen. Darüber hinaus muss das Öl auch eine gute Stabilität gegen Flächenpressung haben.

Durch die Getriebezahnräder und -wellen wird das Motorradöl aus den Zahnflanken herausgedrückt. Hochdruck-Additive sollen dieser extremen Druckbelastung entgegenwirken, damit sich ein Schmierfilm in den beweglichen Teilen des Motorradmotors bilden kann. Zudem laufen bei vielen Motorrädern die Kupplung im Ölbad des Motoröls mit (eine sogenannte Nasskupplung). Diese Ölbadkupplungen halten keine Reibwertminderungsadditive aus, die es im Motoröl für Autos gibt.

Im Gegensatz zur Kraftstoffeinsparung, die bei Autos primär betrieben wird, ist es bei Motorrädern wichtig, dass diese die hohen Drehzahlen und Temperaturen vertragen. Dies wird über das entsprechende Motoröl realisiert. Darüber hinaus wird das Motoröl in den luftgekühlten Zweiradmotoren stärker beansprucht als in den wassergekühlten Automotoren. Daher ist es wichtig, dass in solchen Motorrädern nur die Motorradöle benutzt werden, die vom Hersteller freigegeben sind.