Hydrauliköl mischen – das sollten Sie beachten

SchmierstoffeWie bei anderen Arten von Schmierstoffen gibt es auch Hydrauliköle verschiedener Klassen. So z.B. der Klassifizierung H, HLP, HLPD, HVLP/HVI, HEES (BIO) und weitere. Grundsätzlich machen Hydrauliköle über 10 % des gesamten Schmierstoffverbrauchs aus und liegen damit auf Platz zwei hinter den Motorölen, die ca. 30 % des Marktes für sich beanspruchen. Hydrauliköle dienen der Übertragung von Kräften und Bewegungen in geschlossen Ölkreisläufen. Sie erreichen eine Einsatzzeit von mehreren tausend Betriebsstunden und werden u.a. in Bau- und Landmaschinen, Spritzgießmaschinen, hydraulischen Pressen, Turbinen- und Regelanlagen sowie einer Fülle an weiteren Industrieanlagen eingesetzt. Es ist unerlässlich, dass Hydrauliköle den Anforderungen der Anlagen gerecht werden und einwandfrei funktionieren, damit diese keinen Schaden nehmen. Ihre Vermischung ist allerdings mit Vorsicht zu betrachten.

Die Bedeutung der Hersteller beim Hydrauliköl mischen

Ist es möglich, Hydrauliköle zu mischen, die den gleichen Spezifikationen entsprechen, aber von unterschiedlichen Herstellern stammen? Hier sollte man wissen, dass kein Hydrauliköl wie das andere ist. Die Praxis hat gezeigt, dass sich Hydrauliköle verschiedener Hersteller trotz gleicher Spezifikation doch recht deutlich unterscheiden. Das ist unter anderem damit zu erklären, dass ein etwaig zu erfüllende DIN-Norm eine Qualitätsuntergrenze beschreibt und die Hersteller von Hydraulikölen unterschiedliche Philosophien verfolgen. So sind die Produkte von sogenannten A-Marken in der Regel leistungsstärker bzw. bieten eine Leistungsreserve bei grenzwertiger Beanspruchung des Öles. Andere Hersteller wiederum erreichen die Mindestanforderungen mit dem Einsatz von Zweitraffinaten und einem Minimum an Additiven, um möglichst günstig anbieten zu können. Auch kommt es vor, dass der gleiche Hersteller unterschiedliche Typen von Hydraulikölen für dieselbe DIN-Norm im Sortiment hat. Hier ist bei der Auswahl ein Blick auf die Anwendung zu legen.

Grundsätzlich ist von der Vermischung von Hydraulikölen verschiedener Hersteller und vor allem auch unterschiedlicher Qualitäten abzuraten. Wenn Sie diese mischen, können Verschlammungen, Ablagerungen durch Additivreaktionen, Verklebungen sowie ein verschlechtertes Luftabscheidevermögen die Folge sein. Es kommt zur Bildung von Schaum oder einer erhöhten Kavitationsgefahr, also der Bildung und schlagartigen Auflösung von mit Dampf gefüllten Blasen. Dies wiederum kann zu Schäden an der Anlage führen und die Ölalterung beschleunigen.

Man sollte an dieser Stelle jedoch den Unterschied zwischen Mischbarkeit und Verträglichkeit herausstellen.

Der Unterschied zwischen Mischbarkeit und Verträglichkeit beim Hydrauliköl mischen

Einige Hersteller werben auf ihren Produkten damit, dass Sie die Hydrauliköle mischen können. Entscheidend ist aber, ob diese nach dem Vermischen auch miteinander verträglich sind. Die Mischbarkeit von Hydraulikölen bezieht sich nur auf deren chemischen Eigenschaften, sie sich also leicht und vollständig ineinander lösen. Dazu muss jedoch auch die Verträglichkeit gegeben sein -   die Öle nach dem Mischen ihre Leistungseigenschaften beibehalten und sich keine negativen Effekte, beispielsweise durch verschiedene Additivpakete zeigen. Dieser Fall tritt regelmäßig dann ein, wenn vor dem Mischen von Hydraulikölen nicht mit dem (jeweiligen) Hersteller geklärt wird, ob zu den identischen Grundöleigenschaften auch gleiche bzw. fast gleiche Additivperformances Anwendung finden. Unterscheiden sich die Fluide in ihren Grundöleigenschaften und der Additivierung, sollten Sie die Hydrauliköle nicht mischen. Die meisten Hersteller bieten auch entsprechende Mischbarkeitstests im Labor an, um in der Praxis von bösen Überraschungen verschont zu bleiben.

Welche Hydrauliköle sollten Sie auf keinen Fall mischen?

Grundsätzlich ist es untersagt, Hydrauliköle verschiedener Klassen wie HLP, HLPD, HVLP usw. zu mischen. Ebenso sollten Sie sicher gehen, dass Sie nicht zinkfreie mit zinkhaltige Hydrauliköle mischen. Ein weiteres No-Go ist die Vermischung von Hydraulikölen, die auf unterschiedlichen Grundölen aufgebaut sind. Auch das Vermischen mit anders gearteten Schmierstoffen wie Getriebe- oder Motorölen ist nicht statthaft. Gleiches gilt beispielsweise auch für biologisch schnell abbaubare Hydrauliköle. Unter anderem in der Forstwirtschaft kommt es vor, dass Aggregate von Mineralöl auf biologisch schnell abbaubares Öl umgestellt werden sollen. Dabei ist das System nicht nur zu entleeren, sondern auch vor der Neubefüllung gründlich zu spülen.

Möchten Sie Ihre hydraulische Anlage mit frischem Hydrauliköl auffüllen, dann vergewissern Sie sich, dass die vorhandene Qualität des Fluids den Anforderungen an Viskosität, Oxidation oder Säuregehalt und Verschmutzung weiterhin gerecht wird. Eine Laboranalyse gibt Auskunft. Sollte das nicht der Fall sein, dann ist eine Neubefüllung und gegebenenfalls eine Spülfüllung zu empfehlen.

Fazit: Hydrauliköle sollten nicht gemischt werden

Sollten Sie Hydrauliköle mischen, die nicht miteinander kompatibel sind, dann kann die Funktionalität Ihrer hydraulischen Anlage stark gemindert werden. Von Schäden am Material bis zum vollständigen Ausfall der Anlage ist alles möglich, da die gemischten Hydrauliköle nicht mehr korrekt schmieren, gegen Korrosion schützen und anderes mehr. Gehen Sie also auf Nummer sicher und lassen Sie die Öle lieber ab, reinigen Sie die hydraulische Anlage und füllen Sie neues Hydrauliköl ein, anstatt sie zu mischen.

Hydrauliköle verschiedener Klassen bieten wir Ihnen im Online-Shop der Schmierstoff-Zentrale an. Haben Sie Fragen zu unserem Sortiment oder sind Sie sich nicht sicher, ob Sie das richtige Öl ausgewählt haben, dann nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf!

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